Bayerischer Digitalminister besucht die KreativWerkstatt Ried

Fabian Mehring, Bayerischer Digitalminister, besuchte gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Marina Jakob die KreativWerkstatt Ried, um sich über die erfolgreiche außerschulische Initiative zu informieren. Der gemeinnützige Verein ermöglicht Kindern und Jugendlichen, neue Fähigkeiten in den Bereichen MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sowie im kreativen Bereich zu erwerben und zu vertiefen.
Minister Dr. Mehring zeigte sich beeindruckt von dem innovativen Ansatz und bezeichnete die KreativWerkstatt als „Leuchtturmprojekt für Bayern“. „Unser wertvollster Rohstoff sind die Menschen. Ohne Bodenschätze und mit begrenzten Potenzialen der Old Economy müssen wir junge Talente fördern, die Probleme neu denken und innovative Lösungen entwickeln“, betonte der Minister. Das Konzept der KreativWerkstatt sieht er als Vorbild für ganz Bayern und möchte die Initiative dabei unterstützen, Begeisterung für MINT-Themen zu wecken.
Kreativität trifft Technik
Die KreativWerkstatt verbindet in ihren Projekten oft verschiedene Themenbereiche, um kreatives und lösungsorientiertes Denken zu fördern. Ein Beispiel hierfür sind die Workshops im Rahmen der Code Week, an denen der Verein regelmäßig teilnimmt. „Unser Ziel ist es, jungen Menschen unabhängig von familiären oder schulischen Hintergründen Einblicke in Themen wie Programmierung, Elektronik oder künstliche Intelligenz zu ermöglichen“, erklärte Paul Graf, Initiator der KreativWerkstatt.
Im vergangenen Jahr standen Workshops zur künstlichen Intelligenz im Mittelpunkt. Kinder und Jugendliche lernten beispielsweise, eine App zu entwickeln, die per Gesichtserkennung und Sprachbefehl interagiert. Auch der praktische Einsatz generativer KI war ein Thema: Von maßgeschneiderten Übungsaufgaben für die nächste Schulaufgabe über die Entwicklung individueller GPT-Modelle, die Eselsbrücken für das Lernen von Lateinvokabeln nach dem bayerischen Lehrplan erstellen, bis hin zur Programmierung eigener Anwendungen war alles dabei.
Professor Christian Möller von der Hochschule München, der Mathematik und maschinelles Lernen unterrichtet, verstärkt das Team der KreativWerkstatt. „Entscheidend ist, dass die Inhalte altersgerecht gestaltet sind und der Spaß im Vordergrund steht“, betonte er.




Ried setzt auf Zukunftsthemen
Die KreativWerkstatt konnte nur durch die Unterstützung der Gemeinde Ried entstehen. Bürgermeister Erwin Gerstlacher hob hervor: „Unsere Gemeinde nimmt sich innovativen Themen an und setzt diese auch erfolgreich um. Die KreativWerkstatt ist ein großartiges Beispiel dafür, wie wir Zukunftsthemen fördern können.“
Zum Abschluss ihres Besuchs trugen sich Minister Mehring und Marina Jakob in das Goldene Buch der Gemeinde ein.

Wachsender Erfolg bringt neue Herausforderungen
Die steigende Nachfrage bringt die KreativWerkstatt an ihre Kapazitätsgrenzen. „Wir verfügen über 20 Computerarbeitsplätze und modernste Ausstattung, aber bei mehr als zwölf Teilnehmenden wird es eng“, berichtete Florian Preugschat, einer der beiden Vorstände. Inzwischen fragen nicht nur immer mehr Kinder und Jugendliche nach, sondern auch andere Kommunen, Städte und Schulklassen, die gerne die Infrastruktur der KreativWerkstatt nutzen würden. Gemeinsam mit dem Wittelsbacher Land Verein prüft der Verein die Möglichkeit, ein neues FabLab (Makerspace) für die Region zu schaffen. Über das EU-LEADER-Programm könnten 50 % der Investitionskosten gefördert werden, doch die verbleibenden Kosten stellen den Verein vor große finanzielle Hürden.
Minister Mehring sicherte zu, seine Kontakte in der Wirtschaft zu nutzen, um Sponsoren für das Projekt zu gewinnen. Marina Jakob versprach ebenfalls, sich um weitere Fördermittel zu bemühen. Beide betonten, dass ein solches Projekt ein Vorbild für andere ländliche Regionen in Bayern sein könnte.
Ein Blick in die Werkstatt der Zukunft
Zum Abschluss seines Besuchs ließ sich der Minister von den Projekten der jungen „Maker“ begeistern. David präsentierte ein selbstgebautes Katapult, Jonas sein programmiertes Tetris-Spiel, und Luisa und Helena führten mit ihrem Lego-Roboter Kunststücke vor. „Diese kreativen und innovativen Projekte zeigen, wie wir junge Menschen für MINT-Themen begeistern können“, erklärte Mehring beeindruckt.
Die KreativWerkstatt Ried e.V. zeigt eindrucksvoll, wie junge Menschen mit Kreativität, Engagement und moderner Technik für die Herausforderungen der Zukunft inspiriert werden können – ein Modell mit Vorbildcharakter, das Schule machen könnte, nicht nur im Wittelsbacher Land.